Es fuhr ein Fuhrknecht übern Rhein
Er kehrt beim jungen Grafen ein
"Ach Pfalzgraf, lieber Pfalzgraf mein
Wo hast Dein adlich Schwesterlein?"
"Was fragst nach meinem Schwesterlein?
Sie wird dir viel zu adlich sein"
"Soll sie mir viel zu adlich sein
Sie hat fürwahr ein Kindlein klein"
"Hat sie fürwahr ein Kindlein klein
So soll sie nimmer meine Schwester sein"
Da ließ er spannen Ross an Wag´n
Und ließ seine Schwester heranfahrn
"Gott grüß Dich, Schwester hübsch und fein
Wo hast Dein artig Kindelein?"
"Ich hab fürwahr kein Kindelein
Die Leut´ gehn mit Lügen auf mich ein"
Er nimmt sie bei der weißen Hand
Und führt sie nach Holland zu dem Tanz
Er tanzt am Winter die lange Nacht
Bis dass ihr Milch zur Brust ausbrach
"Ach Bruder, hör auf, denn es ist genug
Daheime weint mein Fleisch und Blut"
Er nimmt sie am schneeweißen Arm
Und führt sie in die Kammer nein
Er tritt sie am Winter die lange Nacht
Bis dass man Lung und Leber sach
Er sprang auf sie mit Stiefeln und Sporen
Bis dass Ihr das Herz aus dem Leib rauskam
"Ach Bruder, hör auf, denn es ist genug
Das Kind gehört dem König von England zu"
"Ach Schwester, hättst Du mir eher gesagt
Was hätt ich fürn lieben Schwager gehabt"
Es stund´ wohl kaum drei Tage an
Der König von England geritten kam
"Gott grüß dich, Pfalzgraf hübsch und fein
Wo hast dein adlich Schwesterlein?"
"Mein Schwesterlein ist lange tot
Sie liegt begraben röslinroth"
"Liegt sie begraben röslinroth
So musst Du leiden den bittern Tod"
Da zog er aus sein glitzrig Schwert
Und stach´s dem Pfalzgrafen durch sein Herz
Er stach´s ins Herz so tief er kann
Sieh an, das hast Deiner Schwester getan
Er nahm das Kindlein wohl auf den Arm
"Jetzt haben wir keine Mutter mehr, dass Gott erbarm"
Er wiegt das Kindlein in süße Ruh
Und ritt mit ihm nach England zu